Bewegung. Die neue Seebrücke Timmendorfer Strand ist eine bewegende Landschaft. Die dynamische Topografie mit ihren sehr flachen Neigungen ermöglicht das Schweben über dem Wasser genauso wie die Nähe dazu. Sie verknüpft Orte unterschiedlicher Aktivitäten und integriert Promenade als auch den Strand. Der Aufenthalt wir somit zum Erlebnispfad, der durch die loopförmige Struktur selbst auf dem Rückweg mit neuen Möglichkeiten aufwartet. Das seichte Auf und Ab beim Benutzen dieser vielfältigen Landschaft lässt Assoziationen zum Meer mit seiner bewegten Oberfläche entstehen und verbindet sich hierdurch thematisch mit dem maritimen Umfeld. Die Benutzung dieser Struktur ist barrierefrei möglich. Durch die Eigenschaft der geneigten Ebenen, verschiedene hohe Anbindungspunkte miteinander verbinden zu können, entsteht eine dreidimensionale Wegestruktur. Es werden zusätzlich stufenartige Situationen geschaffen, welche durch ihre unterschiedliche Neigung differenzierten Aktivitäten zulassen: Ruhe, Blick, Erschließung, Zusammenkünfte, Aufführungen, Trauungen.
Zwei Besondere Situationen werden angeboten:
1) Brückenkopf. Am äußersten Ende der Seebrücke - zum offenen Meer hin - entsteht ein Freilufttheater. Diese besteht aus einer großzügigen Treppensituation mit Sitzstufen und einer Bühne. Dieser Bereich bietet im Allgemeinen hervorragende Aufenthaltsmöglichkeiten mit Fernblick für eine sehr große Anzahl von Personen. In Besondern Fällen entsteht hier ein autark vom sonstigen Geschehen benutzbarer Bereich für Aufführungs-aktiviäten aller Art - ganz besonders für Trauzeremonien durch das temporär installierbare Zeltdach. Direkt im Anschluss an diesen Bereich befindet sich der höchste Punkt der Gesamtstruktur mit exzellenten Möglichkeiten für Fotoaufnahmen in alle Richtungen mit freiem Blick.
2) Nichtschwimmerbecken. Der untere Zugang zur Seebrücke erfolgt direkt an der Schnittstelle zwischen Wasser und Strand. Hier befindet sich ein Nichtschwimmerbecken, welches ein gefahrenfreies Baden für Kinder im Meereswasser ebenso ermöglicht wie eine angenehme, teilverschattete Aufenthalts-möglichkeit vor allem für betreuende Personen. Zusätzlich werden Bereiche angeboten, die der Nutzung einer Seebrücke inhärent sind: Anlegestellt für Bäderschiffe, Anlagestellen für Motor- und Segelboote, Sitztreppen, windgeschützte Aufenthaltsbereiche, die durch die dynamisch Topografie erzeugt werden.
Die Verknüpfung des oberen Anschlusspunktes der neuen See-brücke mit dem Promenadenbereich gelingt durch die Aus-formulierung einer Platzsituation, welche die Einbindung der Wege aus allen vier Richtungen derart gewährleistet, dass ein Entschleunigungsbereich entsteht, der eine Orientierung ermöglicht und als Hinweis auf die Zugangssituation zur neuen Seebrücke fungiert. Im Gesamtbild entsteht ein Areal, welches sich nahtlos in verschiedenen Ebenen mit dem gesamten Bereich im Umfeld des Maritim-Hotels verknüpft und sich so als eine Erweiterung des Promenaden- und Strandbereiches entpuppt.
ARGE Höfer Langer
Ort: Timmendorfer Strand
Planungszeitraum: 2017
In Zusammenarbeit mit:
Franziska Schieferdecker, Landschaftsarchitektin
Werner Sobek Stuttgart AG
Maas-Licht, Lichtplanung